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Christmas-Survival: Vorbereitung und Strategien für die Feiertage

 

Wie überlebe ich die Feiertage? Insbesondere, wenn unterschiedliche Wünsche, Bedürfnisse und Charaktere aufeinandertreffen? Wie schaffe ich es, nicht im Strudel von Verantwortungsgefühlen und To-Do-Listen in eine Stress-Spirale zu geraten?

Indem ich einen Guten Plan mache! In unserer Online-Coaching-Gruppe haben wir typische Problemlagen rund um die Weihnachtszeit (und andere Familien-Feste) zusammengetragen und Lösungsansätze gesammelt. Schau doch einfach mal, ob wir auch für Deine „Stolpersteine“ ein paar hilfreiche Ideen gefunden haben, die für Dich umsetzbar sind.


Schreib mir gern, was funktioniert hat – und was nicht. Vor allem aber: Wenn Du Tipps und Ideen hast, die wir noch nicht notiert haben: Schreib an kontakt@marion-mahnke.de und ich ergänze den Artikel fürs kommende Jahr!

Tipp: Wenn Stressmanagement ein Dauerthema ist, dann schaue Dir den Kurs „Stress lass nach“ im kommenden April.

Zu viele unterschiedliche Erwartungen/ Bedürfnisse

Bedürfnis-Management

  • Erwartungen und Bedürfnisse aller Fest-Teilnehmerinnen sammeln und Schwerpunkte setzen
  • Gruppe auf WhatsApp oder anderem Messenger gründen in der alle Fest-TeilnehmerInnen ihre Erwartungen und Bedürfnisse mitteilen und Aufgaben fair verteilt werden können.
  • Umfrage auf WA/Threema erstellen was wirklich wichtig ist
  • Alle möglichen Programmpunkte auf eine Pappe schreiben und jedem 3 Klebe-Sternchen geben um zu markieren, was dieser Person wirklich wichtig ist.
  • Wichtig: Nicht jede/r muss alles mitmachen. Der Weihnachtsspaziergang einer Gruppe ermöglicht es anderen, die zu Hause bleiben, sich auszuruhen. Während einige Familienmitglieder singen, können andere ein Spiel spielen.

Erwartungs-Management

  • Ablaufplan erstellen, diskutieren, absegnen.
  • Ablaufplan im Flur oder an der Küchentür veröffentlichen – ggf.  Metacom-Symbole nutzen.
  • Ablaufplan in die Messenger-Fest-Gruppe stellen.
  • Zuständigkeiten klar benennen
  • Deine eigenen Grenze und Wünsche klar benennen.
  • Ggf. „Das Goldene Nein“ nutzen
 
Zu viele Leute bei uns zu Hause / Unterbringung von Verwandtschaft im Haus
  • Verschiedene Bereiche, Sitzgruppen und Ausweichmöglichkeiten in Haus und Umgebung schaffen
  • Toiletten als „Rest-Rooms“ gestalten: Buch mit kleinen Geschichten, Witzen, Comics auslegen
  • Sitzmöglichkeit für 1-2 Personen im Flur gestalten und hübsch dekorieren, kleine Gedulds- und Knobelspiele oder Geschichten / Zeitschriften dort bereitlegen
  • Kopfhörer beim Kochen in der Küche aufsetzen, um so einen Moment ins Hörbuch zu entfliehen oder eigene Musik zu hören
  • „Weihnachtsmarkt“ auf der Terasse / im Garten/ im Wintergarten gestalten (gemütlicher Stuhl mit Decke, Thermoskannen, Gebrannte Mandeln im Marmeladenglas, ggf. Heizpilz, interessante Deko)
  • Dem EIGENEN Schlafzimmer im Vorfeld Aufmerksamkeit schenken und als EIGENEN Rückzugsort gestalten (Wasserkocher, Tee, kleine Kerze, gutes Buch)
  • Beim Spaziergang am Vortag die beste Spaziergangstrecke (toll beleuchtete Häuser)  mit kleinen Bändern markieren und die Familie auf „Lichter-Tour“ schicken. Ggf. irgendwo unterwegs eine Dose mit „Leseschatz“ (Weihnachtsgedicht) oder Süßigkeiten verstecken um Leute/Kinder zu  motivieren mal 30 Minuten die Wohnung zu verlassen.
  • Rückzugsmöglichkeit für das eigene Kind sichern: Kinderzimmer so gestalten, dass das Kind sich zurückziehen kann, Paten/Freunde beauftragen das besondere Kind im Auge zu behalten und ggf. raus oder ins Kinderzimmer zu begleiten, Kopfhörer und Tablet bereithalten -damit das Kind sich in andere Welten zurückziehen kann, Codewort vereinbaren bei dem klar wird, dass das Kind genug hat und Ruhe braucht. 
 
Zu viele Leute / Reize andernorts
  • Rückzugsmöglichkeit für das eigene Kind/ sich selbst sichern. Klären: Gibt es einen Raum, wo wir „Mittagspause“ oder „Auszeit machen können?
  • Buggy als „SafeSpace“ mitnehmen, auch wenn man gar nicht weit gehen muss
  • Kopfhörer und Tablet bereithalten -damit das Kind (oder Du selbst) sich in andere Welten zurückziehen kann
  • Codewort vereinbaren bei dem klar wird, dass das Kind genug hat und Ruhe braucht. 
  • Spaziergang einplanen oder eine kleine Lichtertour im Auto einplanen
  • Hotels und AirBnBs in der Nachbarschaft scouten und ggf. als bequemere Unterbringung vorschlagen.
 
Essenspläne, Lebensmitteleinkauf
  • Absprache im Vorfeld (Whats-App/Threema-Gruppe),
  • Jeder-bringt-was-mit oder jede Partei ist für einen unterschiedlichen Gang zuständig
  • Meal-Prep: Vorkochen und Pasteurisieren, Einfrieren, Einwecken
  • Kühlbox vom Camping aktivieren um um Kühlschrank-Kapazitäten zu erweitern: Tiefgekühlte Waren unten in eine Thermo-Box tun, darauf Kühlschrank-Ware. Hält im Winter auf Balkon oder Terrasse 4-5 Tage frisch 
  • Koch-Teams, bzw. „Dienste“: Aufdecken, Kochen, Abräumen, Schälen;
  • Einkauf möglichst früh in publikumsschwachen Zeiten (Google!),
  • Hello Fresh, Flaschenpost, Bofrost etc. nutzen
  • Auf Vorgekochtes aus Restaurants / Imbissen zurückgreifen, die am Tag des Festes morgens abgeholt und mittags/abends nur aufgewärmt / fertiggestellt werden müssen.
 
Zu wenig Zeit für mich
  • Auszeiten einplanen! Sich vom Handy an seine Auszeiten erinnern lassen!
  • 30 Minuten vor dem Eintreffen des Besuchs alles liegenlassen was noch zu tun ist und selbst Duschen, Schminken, Atem-, Yoga- Achtsamkeitsübung machen, eine Kurzgeschichte lesen. Merke: Ein(e entspannte GastgeberIn bleibt den Leuten mehr im Gedächtnis als die fehlende Tisch-Deko oder das Essen, das 10 Minuten später serviert wurde. 
  • Rausgehen (Spaziergang – Hund ausführen) / Lichterfahrt im Auto mit guter Musik
  • Auftanken: den Abend vor Weihnachten für etwas blocken, das mir selbst gut tut (Essengehen, Badewanne, Lesen) während die anderen Dekorieren, das Dessert für Heiligabend vorbereiten etc.
  • Bewusstes Auftanken hinterher einplanen, „Social-Batterie-aufladen“
  • Weihnachts-Feen-Liste erstellen: Feenliste aus folgendem Artikel abwandeln mit der Fragestellung: Was würde ich tun, wenn ich während der Feiertage Zeit für mich hätte?
  • So kannst Du kleine Zeitfenster effektiv nutzen
 
Herdenkoller/ Lagerkoller
  • Nachfragen: WAS brauchst Du JETZT?  (Andere – aber auch Dich selbst!)
  • Aktive Vorschläge machen: Essen, Trinken, Nickerchen, Spaziergang, Puzzlen, tolles Inspirationsbuch, Feiertags-Familien-Puzzle an dem jeder sich immer mal wieder ein bisschen beteiligt,
  • Aktive Klärung von Wünschen und Bedürfnissen im Vorfeld, Aktive Klärung von Unterstützungs-Bedarfen und Unterstützungs-Bereitschaft
 
Zu viele Geschenke/ keine Wertschätzung für Geschenke
  • Geschenke auf die 3 Weihnachtstage verteilen.
  • Doppel-Bescherungen (Heilig-Abend, Weihnachts-Morgen)
  • Amazon-Wunschliste für jedes Kind an die Familie verteilen
  • das schönste Geschenk für Dein Kind nicht an Verwandte delegieren, sondern selbst schenken
  • Würfel-Bescherung: Reihum wird gewürfelt und wer eine 6 hat, darf ein Geschenk auspacken (= alle Geschenke werden gewürdigt)
 
Ein Kind, das keine Abweichung von Routinen will/ verträgt
  • Weihnachts-Routine gestalten, Plan frühzeitig vorstellen, ggf. mit Metacom-Symbolen illustrieren, auch weitere Weihnachtsgäste über die Routine und ihre Wichtigkeit informieren
  • Weihnachts-Abläufe abhakbar machen (laminierter Plan zum abhaken oder wandernde Wäscheklammer, die anzeigt welcher Programmpunkt gerade dran ist.
  • Weihnachtsprogramm von üblicher Morgen-/Abend-Routine rahmen
  • „MeTime“ fürs Kind einplanen
  • Codeworte vereinbaren (z.B. „Meine Social Battery ist leer“)
  • Notfallplan entwickeln: Was machst Du, wenn es doch zuviel wird? Wer kümmert sich? Wie kann das Kind zu Hause /am Fest-Ort am Besten stabilisiert werden
  • Assistenz einplanen und mitnehmen oder Zuständigkeiten innerhalb der Familie verteilen. Wer kümmert sich während Vorbereitung / Anfahrt ums Kind? Wer beim Kaffee? Wer beim Essen? Wer nach dem Essen? Assistenz und Aufmerksamkeit verlässlich auf verschiedene Schultern verteilen und verbindlich absprechen. Oder eben einen Babysitter/ Betreuer mitnehmen
  • Ggf. überlegen, ob das Kind nicht besser mit Betreuungskraft daheim bleibt und man die Veranstaltung allein geniesst. 
 
Angespannte Familienverhältnisse
  • Innere Abgrenzung
  • Gut für sich selbst sorgen
  • Externe Orte ohne „Heimvorteil“ für eine Partei wählen (z.B. Weihnachts-Brunch im Restaurant, Heilig-Abend-Picknick im Wald nach Weihnachtsspaziergang)
  • Beschäftigungen einplanen (Geschichte vorlesen, Lieder singen, Spiel spielen, Lichterspaziergang)
  • Raclette oder Fondue als Essen wählen (ist einerseits Beschäftigung und meidet andererseits Diskussionen um Essen, Allergien und Vorlieben)
 
Die Erwartung allen Erwartungen gerecht werden zu müssen
  • Negative Glaubenssätze verabschieden: Du musst nicht perfekt sein. Du musst es nicht allen Recht machen!
  • Mach Dir bewusst: Du bist nicht dafür zuständig, dass es jedem gut geht. Du bist nur dafür zuständig die Umstände zu schaffen, dass es jedem gutgehen kann.
  • Mach Dir bewusst: Jede/r Erwachsene ist für eigene Bedürfnisse und Gefühle zuständig und verantwortlich.
 
Zu hohe eigene Erwartungen
  • Klären: Was brauche ich wirklich?
  • Erwarte nicht, dass andere Deine Erwartungen erfüllen – sorge dafür, dass Du sie Dir selbst erfüllst.
  • Nicht alles für andere machen wollen: Aufgaben verteilen (Wer hat den Hut auf?)
  • Überlegen: Brauche ich das WIRKLICH an den Feiertagen oder kann ich mir einen Tag vorher oder nachher für MICH nehmen und es umsetzen?
 
Crazy Kinder, die die Minuten bis zur Bescherung zählen
  • Ablaufplan machen
  • Zeit begreifbar machen, Pläne frühzeitig ankündigen und ggf. mit Metacom-Symbolen visualisieren
  • Ablaufplan fürs Kind verstehbar gestalten. Z.B.: Erst Frühstück, dann Spaziergang, dann Singen, dann Bescherung
  • Weihnachts-Routinen einführen: Vor der Bescherung machen wir einen Spaziergang / gehen wir in die Kirche. Nach dem Frühstück schauen wir „3 Nüsse für Aschenbrödel“ oder „Beutolomäus“. Hilft Dir nicht in diesem Jahr, aber in allen Folge-Jahren.
 
Unterschwellige Aggressionen, die die Stimmung drücken können
  • Probleme idealerweise vor dem Fest klären.
  • Sonst: Probleme „in Urlaub schicken“.
    Weihnachten zur „heiligen Zeit“ erklären und einen „Weihnachtsfrieden“/ „Waffenstillstand“ vereinbaren.
  • Ablenkungen einplanen: Spiele, Lieder, Dia-Show vom letzten Urlaub, Eisbombe
  • Unverfängliche Themen bereithalten: Weihnachtsbaum, Essen, kommende Urlaube, Lieblings-Bücher, Netflix-Empfehlungen, …
 

Mehr Artikel rund um die Feiertage?
Lies auch meine anderen Artikel rund um die Weihnachts-Feiertage:

Die Familie, Weihnachten und Ich

https://aussergewoehnlich-gut-leben.de/die-familie-weihnachten-ich/

Was ich mir wünsche …
https://aussergewoehnlich-gut-leben.de/was-ich-mir-wuensche/

Was schenke ich meinem entwicklungsverzögerten Kind?
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Zeit für Dich, Zeit für mich, Zeit miteinander
https://aussergewoehnlich-gut-leben.de/zeit-fur-dich-zeit-fur-uns-zeit-furs-miteinander/

Schnelle Weihnachtsgeschenke ohne Basteln
https://aussergewoehnlich-gut-leben.de/schnelle-weihnachtsgeschenke-ohne-basteln/

Weitere nützliche Artikel  für die Feiertage:
Shit! Das Krisenkonzept
https://aussergewoehnlich-gut-leben.de/shit-das-krisenkonzept/

Die Feenliste
Dieser Artikel ist eigentlich für den Alltag gedacht. Für Weihnachten können wir die Liste „verwandeln“ wenn wir die Fragestellung ändern: „Wenn Dir während der Feiertage eine Fee Zeit für Dich schenken würde – was würdest Du in dieser Zeit tun um es Dir an Weihnachten schön zu machen und das Fest zu genießen?“
https://aussergewoehnlich-gut-leben.de/freebie-zeit-fuer-dich/

Singen zur Stressbewältigung
https://aussergewoehnlich-gut-leben.de/singen-zur-stressbewaeltigung/

Selbsfürsorge für Special-Needs-Parents
https://aussergewoehnlich-gut-leben.de/selbstfuersorge-fuer-special-needs-parents/

Abgeben heißt auch Abgeben!
https://aussergewoehnlich-gut-leben.de/abgeben-heisst-auch-abgeben/

Das goldene Nein
https://aussergewoehnlich-gut-leben.de/das-goldene-nein/

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