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Keine Angst vorm Probe-Stäbchen

Keine Angst vorm Probe-Stäbchen
9 Tipps wie es gelingt die Angst vorm Corona-Selbsttest zu überwinden.

Autorin: Marion Mahnke, Pädagogin und Familien-Coach

Wenn man den Tupfer sieht, mit dem die Probe entnommen werden soll, dann kann man schon einen Schreck bekommen. Jüngere Kinder, aber auch Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung oder anderen Beeinträchtigungen, verweigern den Selbsttest manchmal. Was tun? Schließlich ist er doch notwendig, damit die Kinder die Betreuungseinrichtung oder Schule besuchen dürfen! In diesem Artikel bekommt ihr 3 verschiedene Ansätze wie ihr Kinder desensibilisieren, motivieren und vielleicht sogar für das Testen begeistern könnt. Neugierig geworden? Dann viel Spaß beim Lesen! Ich freue mich auf Eure Kommentare!

Anmerkung: Dieser Artikel ist KEINE Test-Anleitung, sondern bietet verschiedene Ansätze um die Toleranz von Kindern für den Test zu verbessern. Bitte haltet Euch für die korrekte Durchführung immer an die jeweilige Packungsanleitung.

Das Selbst-Testen üben

Die gute Nachricht ist: Wenn es Euch gelungen ist das Zähneputzen zu üben, dann habt ihr sehr gute Chancen auch das mit dem Selbst-Test ganz gelassen im Alltag zu integrieren. Bei einigen Kindern brauchen wir dafür aber ebenso viel Geduld, wie damals, als sie die Zahnbürste im Mund akzeptieren sollten.

Tipp 1: Kleine Schritte – Der Weg der Gewöhnung

Übe ein oder mehrmals täglich mit dem Q-Tip. Einfach so. Ohne Druck. Wir beginnen mit dem Schritt, den das Kind schon gut aushalten kann. Erst tippt man vielleicht nur an die Nase. Und das Kind darf mit seinem Q-Tip an Deine Nase tippen. Macht das so lang, bis das Unterbewusste kapiert: Ein Tupfer ist nix gefährliches, er kann sogar Spaß machen.

Nun kannst du auch die Nase von außen streicheln. Wenn Dein Kind mag und kann, dann darf es auch Deine Nase streicheln. (Extra-Tipp: Ihr könnt den Tupfer auch als „Pinsel“ benutzen und Augenbrauen, Ohren, Nase und Mund nachstreicheln. Das fördert die Selbst-Wahrnehmung und die Hand-Auge-Koordination und ist eine wunderschöne Förder-Übung für zu Hause).

Erkläre deinem Kind, dass dieses Streicheln auch von innen geht. Dann streiche an den Nasenlöchern entlang. Wenn dein Kind dies toleriert, dann gehe ein paar Millimeter mit dem Tupfer in die Nase. Vielleicht kitzelt es. Vielleicht müsst ihr Niesen und Lachen. Das ist okay. Der Q-Tip kostet ja nix. Da könnt ihr mit experimentieren und ohne Druck üben. Wenn Dein Kind lieber selbst den Tupfer in die Nase führen will, dann darf Dein Kind natürlich auch den Q-Tip selbst führen.

Beende eine Übung nach Möglichkeit in einer entspannten Situation und feiere mit deinem Kind das, was schon gut geklappt hat: Selbst wenn es nur 2 Sekunden still halten konnte hat es diese 2 Sekunden schon kooperiert. Das ist gut. Und das reicht für heute.  

Übt in den nächsten Tagen Millimeter um Millimeter weiter. Aber immer nur ganz kurz. So lang, bis das Kind sich an die Berührung gewöhnt hat und merkt, dass es gar nicht so schlimm ist. Übt weiter, bis ihr mit dem Q-Tip die Nase im Innenraum streicheln könnt und fangt dann an zu Üben wie der Q-Tip dann im Kreis auf dieser Höhe die Schleimhäute abstreicht.

Und schon sind wir fertig mit der Gewöhnung. Wenn Dein Kind den Q-Tip gut toleriert, dann wechselt aufs Test-Kit. Lest zuvor aber noch Tipp 3!

Hintergrund: Das Gehirn hat Angst vor neuen Dingen. Das ist auch richtig so. Um die Angst zu nehmen, beginnen wir bei Dingen, die das Gehirn als ungefährlich einstuft. Es lernt: Das ist gar nicht schlimm. In Baby-Steps erweitern wir so langsam die Komfort-Zone ohne sie zu überschreiten und erhöhen so ohne Angst die Toleranzgrenzen.

Tipp 2:  Selbst-Bestimmung durch Popel-Maß-Stab – Der Weg des Forschens

Bei diesem humorvollen, unorthodoxen Zugang, lässt du dein Kind in der Nase bohren. (Ist doch cool – man darf mal etwas machen, was man sonst nicht soll … ). Dein Kind darf Dir heute mal zeigen, wie tief es mit seinem eigenen Finger in die Nase kommt ohne dass es weh tut. Nun markierst Du mit Kuli an seinem Finger wie weit das geht ohne dass es weh tut. Jetzt nehmt ihr eine Q-Tip, legt ihn neben den Finger und übertragt die Markierung mit einem Edding auf dem Q-Tip. Das ist jetzt Euer „Popel-Test-Markier-Stab“.

Hintergrund: In allen Schnelltests wird betont, dass man aufhören soll, wenn es weh tut, oder man einen Widerstand spürt. Diese Marke könnt ihr mit dem eigenen Finger des Kindes gut ermitteln.

Versichere deinem Kind, dass der Q-Tip nicht weiter in die Nase gesteckt wird als euer Finger-Popel-Experiment ergeben hat.

Tipp 3: Keine Angst vorm langen Stil!

Der Wechsel aufs Test-Kit ist oft eine Hürde, an der es nochmals scheitern kann.  Der Test-Tupfer hat einen längeren Stil. Das kann beängstigend sein, weil viele Kinder denken, dass womöglich der ganze Stil in der Nase verschwinden soll.

Erkläre deinem Kind, dass der Stil so lang ist, weil man den vordersten Tupfer auf keinen Fall berühren darf. Deswegen haben die Testerfinder ganz viel Platz zum Anfassen eingeplant. In die Nase soll eigentlich nur der Watte-Teil.

Manchen Menschen muss auch eine andere Person helfen. Dann ist es gut, dass der Stil so lang ist, dass man gut Abstand halten kann. Der soll ja nur den Tupfer in die Nase bringen und einen nicht noch im Gesicht berühren. Deswegen ist der Test-Stab länger als ein Q-Tip.

Der Stab müsste also eigentlich in einen Test-Bereich und einen Halte-Bereich unterteilt werden. Leider hat niemand daran gedacht, das zu markieren.

Macht aber nix, wir haben ja unsere Q-Tip-Mess-Einheit. Und wir haben geübt. Also wissen wir jetzt wie lang das Stäbchen rein darf und wo der Haltebereich anfängt.

Tipp 4: Zauber-Trick – Das Stäbchen in der Hand verschwinden lassen.

Nimm den Tupfer so in die Hand, dass dein Kind sieht, dass der Haltebereich des Stäbchens in deiner Handfläche verschwindet und nur noch der Testbereich – also die 1,5-2,5 cm zu sehen sind. (Achte aber darauf den wattierten Test-Bereich nicht zu berühren.). Dein Kind kann so sehen, dass es egal ist, wenn der Test-Kit-Tupfer einen längeren Stab hat als der Q-Tip mit dem ihr geübt habt.

Du kannst auch Euren Maßstab-Q-Tip (aus Tipp 2) neben den Tupfer legen und mit deinem Kind schauen, wie weit der Tupfer eingeführt werden kann, ohne dass es irgendwie unangenehmer ist als Popeln.

Tipp 5: Motivation ist Alles – Selbst-Testen bedeutet Selbstständigkeit, Souveränität und Freiheit

Wenn es dann das erste Mal geklappt hat, freut euch miteinander. Zur Belohnung könnt ihr jetzt die Oma besuchen oder jemanden anders, der Euch wichtig ist. Für den Besuch bei einem lieben Menschen übt man ja lieber als für Kindergarten und Schule.

Macht euch selbst und euren Kindern bewusst, dass „Testen lernen“ nichts Doofes oder Unangenehmes sein muss. Zumindest nicht nur. Es bedeutet, dass wir lernen können andere zu schützen. Dass wir einen Beitrag zur eigenen Gesundheit und zur Gesundheit unserer Liebsten leisten.

Tipp 6: Vorbild sein!

Wie beim Zähneputzen gilt auch beim Selbst-Testen: Eure Kinder nehmen Euch als Vorbild. Wenn Zähneputzen/Selbsttest eine lästige Pflicht für Euch ist, wenn ihr darüber schimpft oder es unangenehm findet, dann werdet ihr euren Kindern nur schwer vermitteln können, dass beides positive Seiten hat.

Notfalls lautet die Devise die Gewöhnung wie in Tipp 1 erstmal bei sich selbst durchzuziehen und das eigene Gehirn davon zu überzeugen, dass diese Praxis ganz ungefährlich ist. Alle Menschen, die schon seit längerem testen sagen einhellig, dass sie sich inzwischen daran gewöhnt haben.

Zähneputzen mag nervig sein – aber es ist ungefährlich und der Nutzen gesunder Zähne und die Freiheit alles essen zu können, ohne es pürieren zu müssen lohnt die Mühe. Weil wir als Eltern davon überzeugt sind, fällt es auch nicht schwer, das unseren Kindern zu vermitteln.

Wie ist das beim Corona-Selbst-Test? Ganz ähnlich: Die Freiheit sich gefahrlos mit anderen zu treffen, Freundschaften zu pflegen und unbesorgt zu spielen oder zu lernen ist es wert, sich an das Testen zu gewöhnen.

Sich selbst zu testen ist eine Kompetenz, die uns in dieser Zeit Selbstbestimmung und Freiheit und eine Erweiterung unserer Möglichkeiten bringt. Und die uns hilft andere zu schützen. Daher ist das Vorbild der Eltern die beste Möglichkeit eure Kinder zu inspirieren und zu motivieren.

Deswegen ist es auch gut, wenn Euer Kind den Elternteil beim Testen beobachten darf, der selbst am wenigsten Mühe damit hat. Lasst eure Kinder zuschauen, wie ihr euch selbst testet und zeigt ihnen, dass das eine Selbstverständlichkeit ist. Wenn ihr keine teuren Test-Kits dafür verwenden möchtet, könnt ihr zumindest mit dem Q-Tip vorführen, wie ihr das selbst macht oder Euch von Eurem Partner „testen“ lassen.

Wichtig:  Sprecht in Gegenwart der Kinder nicht negativ über diese Tests – auch nicht vor anderen. Versucht Euch selbst immer bewusst zu machen, warum wir das tun. Klar – die Selbsttests sind nicht 100%sicher. Das sind Kondome auch nicht. Und Zähneputzen verhindert auch nicht jedes Loch im Zahn. Trotzdem sollten wir nicht drauf verzichten. Denn wenn wir alle einen Beitrag dazu leisten unsere Liebsten, unsere Gruppen und Freundeskreise zu schützen, dann sinkt das allgemeine Risiko für uns alle.

Tipp 7: Wenn alle Stricke reißen: Spuck-Test und Lolli-Test

Als Alternativen zum klassischen Test-Kit gibt es auch den so genannten „Lolli-Test“ oder einen Spuck-Test. Wenn Euer Kind trotz aller Bemühungen nicht in der Lage ist den Nasenabstrich im vorderen Bereich zu tolerieren, dann fragt bei der Einrichtung nach, ob diese Alternativen akzeptiert werden.

Tipp 8: „Der Selbst-Test-Führerschein“

Einige Kinder sind motorisch sehr fit und können spielerisch fürs Testen gewonnen werden. Diese Kinder kann man mit einem „Führerschein“ gewinnen. Ebenso wie der „Scheren-Führerschein“, das „Seepferdchen“ oder der „Fahrrad-Führerschein“ sind diese Kinder begeistert von der Aussicht auf ein Zertifikat, ein Diplom oder einen Führerschein zu erwerben. Sie finden es toll, so bestätigt zu bekommen, dass sie schon groß und kompetent sind. Für diese Kinder kannst Du nach einer Übungs-Phase mit dem Q-Tip (und ggf. einem Zwischen-Diplom, dass den sorgsamen und sicheren Umgang mit einem Tupfer bescheinigt) ein eigenes „Test-Labor“ aufbauen.

Dein Kind lernt dabei Dinge wie

  • „Arbeitssicherheit“ -> Hände waschen und desinfizieren
  • „Arbeitsplatz-Organisation“ -> Tisch freiräumen, abwischen, Zubehör auf sauberer Unterlage auslegen
  • „Probenentnahme“ -> Teststäbchen korrekt aus der Hülle nehmen, ohne den Tupfer zu berühren, Tupfer einführen und kreisen lassen, Test-Zeit messen)
  • „Ergebnis-Ermittlung“ -> Je nach Test-Kit die Probe in der Flüssigkeit kreisen lassen und ausdrücken und dann auf die Testkassette geben oder den Tupfer in die Kassette einführen und die Indikatorflüssigkeit hinzugeben
  • „Umgang mit Stoppuhr / Zeitmessung (vgl. Tipp 9)

Die Corona-Test-Strecke aufzubauen und den Test durchzuführen kann man für Kinder mit Forscher-Geist und hohem Bedürfnis nach Selbst-Kompetenz so sehr ansprechend gestalten. Wenn ihr dann noch ein Zertifikat bastelt in dem die oben erwähnten Punkte als Kompetenzen aufgeführt sind und Eurem Kind erlaubt künftig unter Aufsicht die Schritte des Tests selbständig durchzuführen sind Kids mit hohem Wunsch nach Autonomie fürs Testen gut zu gewinnen. (Ich bin neugierig: Schickt mir gern mal Eure Zertifikate an kontakt@marion-mahnke.de)

Tipp 9: 10 Sekunden abmessen

Die meisten Tests verlangen, dass der Tupfer 10 Sekunden auf der einen und 10 Sekunden auf der anderen Seite an der Nasenwand entlang kreisen soll. Aber wie lang sind 10 Sekunden eigentlich?

Hier kann man natürlich nach Gefühl gehen, aber Kinder haben noch kein entsprechendes Zeitgefühl. Älteren Kindern kann es Spaß machen die Stoppuhr auf dem Smartphone zu nutzen. Besonders wenn man das Testen als „Labor-Spielen“  gestaltet kommt es natürlich auch gut, wenn man eine richtige Stoppuhr benutzt.

Jüngere Kinder mögen es vielleicht lieber, wenn die Eltern einen lustigen Reim aufsagen. Zum Beispiel:

Zwei Elefanten, die sich gut kannten,
hatten vergessen ihr Frühstück zu essen.
Da sprach der Eine: „Was ich jetzt brauch‘,
sind 20 Bananen in meinem Bauch!“.
Da sprach der Andere: „Die möchte‘ ich auch!“.

Oder:

Sieben dicke Riesen, die wandern durch die Wiesen.
Und als die Winde bliesen, da fingen sie an zu Niesen.
Hatschi – Hatschi – Hatschi!

Messt vorher mal mit Eurer Stoppuhr wie schnell oder langsam ihr diese Texte sprechen müsst, damit ihr auf die 10 Sekunden kommt. Vielleicht fallen Euch noch andere lustige Sprüche ein, die 10 Sekunden dauern? Schreibt sie mir in die Kommentare!

Selbst-Tests bei Kindern – eine große Herausforderung?

Ich bin gespannt auf Eure Meinung! Wie läuft es bei Euch mit dem Testen? Konnte einer meiner Tipps es ein wenig leichter machen?

Ich denke, die größte Herausforderung beim Testen ist es, dass wir es nicht gewohnt sind uns Dinge in die Nase zu stecken – und das ja auch eigentlich immer verboten haben. Aber ich bin sicher, dass es uns gelingt hier rasch dieselbe Routine zu entwickeln, wie beim Zähneputzen auch.

Das Spannende daran ist, dass wir hier auch Lern- und Förderfelder entdecken können. Wir selbst und unsere Kinder erweitern unsere Komfortzone, wir erlangen Selbstkompetenz und können einen Beitrag dazu leisten das Corona-Virus zu begrenzen. Wir können die Test-Situation nutzen um Körperwahrnehmung und Hand-Auge-Koordination zu schulen und um die Toleranz für körperliche Eingriffe zu erhöhen. Klar müssen wir dabei behutsam vorgehen. Wir sollten uns selbst und unsere Kinder nicht überfordern, sondern das Testen in kleinen Schritten einüben, bis es so selbstverständlich wird wie Zähneputzen.

Das Wichtigste aber: Wir tragen dazu bei, die Oma, die Freunde und die Menschen zu schützen, denen wir begegnen. Dieses gute Gefühl ist es, das uns selbst motivieren kann und das wir unseren Kindern vermitteln können. Nachdem wir ein Jahr lang der Pandemie ausgesetzt waren, kann es besonders für unsere Kinder ein schönes Gefühl sein, selbst etwas tun zu können.

In diesem Sinne: Frohes Testen! Eure
Marion Mahnke

7 Gedanken zu „Keine Angst vorm Probe-Stäbchen

  • Katrin

    Hallo Marion, danke für die vielen Tipps….
    Ich werde üben…. mein Sohn leidet an frühkindlichem Autismus und lässt sich nicht testen ( nur einmal letztes Jahr in der Schule) seit dem flippt er aus wenn er schon Wattestäbchen sieht…(seit dem geht auch Ohren Saubermachen mit den Stäbchen nicht mehr)
    er wehrt sich mit seinen 13 Jahren massiv ( kratzten, schlagen, beißen) und ich bräuchte noch 3 Leute die ihn festhalten….
    Grüße Katrin

    Antwort
    • Marion Mahnke

      Hallo Katrin,
      das klingt dramatisch, ist aber nicht ungewöhnlich. Es ist ja verständlich, dass man panisch wird, wenn man nicht versteht was da passiert und auch diese Berührungen durch die schwierige Wahrnehmungsverarbeitung nicht richtig einschätzen kann. Ich bin gespannt ob die Gewöhnung in Mini-Schritten Euch weiterhilft. Geh wirklich den kleinstmöglichen Schritt. Wenn dein Sohn die Berührung mit dem Wattestäbchen im Gesicht nicht okay findet, dann fang mit dem Handrücken an. Wichtig ist erstmal, dass er lernt, dass das Stäbchen nichts Schlimmes macht. Vielleicht kann er das Gefühl auch klarer wahrnehmen, wenn du es mit einem nassen Wattestäbchen versuchst. Nur zum Üben am Handrücken. Einfach damit er es besser spüren kann. Wenn er das akzeptiert wieder langsam zum trockenen Stäbchen und zum Streicheln im Gesicht und später im Nasenbereich und erst wenn er das wirklich entspannt erträgt in den Nasenbereich übergehen. Er muss die Panik jetzt erstmal wieder verlernen, ehe ihr in die Nase geht. Frag aber auch mal nach ob nicht ein Spuck- oder Lollitest in der Einrichtung in Frage kommt.

      Viel Erfolg
      Marion
      PS. Bitte besprich dich mit deinem HNO wegen der Reinigung der Ohren. Diese Wattestäbchen können hier kontraproduktiv und manchmal auch gefährlich sein. Es gibt Ohrspülungen – vielleicht findet dein Sohn die sogar angenehmer als das Wattestäbchen.

      Antwort
      • Martin

        Hallo ihr zwei,

        bei meinem Neffen und einem weiteren Freund aus seiner Autismus-Gruppe ist es ebenso. Er wehrt sich gegen den Test auch sehr stark, läuft dann weg. Er ist allerdings Aspie. Alle Versuche mit Gewöhnung haben nichts gebracht. Das erste Mal hat es geblutet. Und dann sagt er: Nur wenn es nicht blutet.

        Aber da er auch Maskenphobie hat (also niemanden mit Maske ansehen kann*), hätte mein Neffe eh nicht in die Schule gehen können bzw. die Busfahrt dshin nicht überstehen können (Am fußläugigen Gymnasium wurde er vor 3 Jahren nicht angenommen).
        Leider klappt das zu Hause lernen auch nicht so gut. Da lenken ihn z.B. Bauarbeiten im Haus oder auf der Straße ab. Unsere Straße wird saniert, das Haus auch.

        Apropos: Am Anfang hat er sogar allen Leuten, denen er begegnet ist, die Maske weggerissen (und dabei gesagt: „Ich bin Autist. Der Anblick des Dings bewirkt bei mir übel. Daher muss es weg. Danke“). Das macht er zumindest nicht mehr. Er hat zuvor nie Fremde im Bus angesprochen. Erst mit der Maskenpflicht im letzten Jahr hat er angefangen azf andere zuzugehen und ihnen etwas zu sagen (leider in unangemessener Weise, da er den Leuten die Maske wegzieht.)

        Grüße
        Martin

        (*Maskentragen geht bei mrinen Neffen für 2 Stunden mit OP-Maske, das kann sein Freund aus der Autismusgruppe überhaupt nicht)

        Antwort
  • Melanie Wiltfang

    So ein toller Artikel liebe Marion. Das herzliche Lachen Deiner Tochter fängt einen regelrecht ein. Danke fürs Teilen!

    Antwort
    • Marion Mahnke

      Hallo Melanie,
      das freut mich sehr! Schön, dass der Artikel Dir gefallen hat!
      Ich war auch ganz stolz, dass Finja diesmal ein so hervorragendes Test-Vorführ-Model war 😉

      Herzliche Grüße
      Marion

      Antwort
  • Ina Klemmer

    Liebe Marion, das sind gute Tipps zum Selbsttesten!
    Wir machen daraus eine gemeinsames „Test-Event“. Wir sitzen alle am Esstisch und unser Sohn (9J.) darf sich aussuchen, wer als erster seinen „Schmodder“ aus der Nase holen darf. Wenn er selbst dran ist, möchte er in den Arm genommen werden, während ich das Stäbchen einführe. Ich drehe es je 6x, und unser Sohn zählt mit. Auch bei die Tropfen auf den Teststreifen zählt er. Dann beobachten wir zusammen den Farbverlauf. Bisher hat es zum Glück schon einige Male gut geklappt und wir machen es nur, wenn genug Zeit da ist. Also nicht, wie von der Schule gewünscht, Montagmorgen vor Schulbeginn, sondern Sonntagabend. Seine Lehrerin erzählte, dass er in der Schule mit Gesten den Kids ganz genau erklärte, wie der Test funktioniert. Liebe Grüße

    Antwort
    • Marion Mahnke

      Liebe Ina,
      vielen Dank für Deinen Bericht! Das ist eine sehr schöne Art und Weise, die ihr in Eurer Familie gefunden habt. Danke fürs Teilen!

      Alles Gute
      Marion

      Antwort

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